378 Einwohner, 6,12 Km2, 408m² ü. NN (Stand: 2008)
Leitmar wird erstmals 1101 (2001 900 Jahre) als Loithar in der Gründungsurkunde des Klosters Boke erwähnt. In diesem Jahr schenkte der Graf Erpo von Padberg, der hier Grundeigentum besaß, dem von ihm gestifteten Kloster in Boke ein Gut in Loithar. 1120 zählt das Dorf zu den Dotalgütern des Klosters Flechtdorf als Padberger Besitz. Um diese Zeit dürfte auch das Kloster Helmarshausen hier Besitz gehabt haben. Mitte des 14. Jahrhunderts besaß auch das Kloster Bredelar in Leitmar Güter. 1348 überlassen die Herren von Brobecke ihr Gut inner- und außerhalb des Dorfes Leitmar dem Kloster Bredelar. Auch das Kloster Corvey galt im 14. Jahrhundert als Grundbesitzer in Leitmar. Zu den Gütern zählten wohl auch die Höfe und Zehnten in den Händen derer von Horhusen und von Dodinghausen. 1450 verkauften die von Brobecke ihre Rechte zu Leitmar an das Kloster Bredelar. Im 14. und 15. Jahrhundert gelangte der Hauptanteil des Dorfes an das Haus Canstein. Das Dorf sorgte öfters in der Folgezeit für Streitigkeiten zwischen Canstein und Waldeck, die vor allem im 15. Jahrhundert anhielten. Die Cansteiner verpfändeten vorübergehend die Besitzung in Leitmar, damals Lethmere, an das Kloster Bredelar. Von diesen löste es der Graf von Waldeck ein, der bereits 1444 als Teilerwerb die Rechte Friedrich Rabens gekauft hatte. In diesem Jahr traten die Raben von Canstein Leitmar als Lehen an Waldeck ab. Bereits 1491 gaben die Waldecker es wieder zurück. 1503/06 zählt Leitmar vertraglich zur Herrschaft Canstein, einer fast unabhängigen Herrschaft mit voller Gerichtsbarkeit, auch dem Halsgericht, zu der auch Canstein, Udorf, Heddinghausen und Borntosten gehörten. Seit 1550 zählt der Ort mit Canstein und verschiedenen anderen Orten zur Grafschaft Marsberg. Aus einem Revers ergibt sich, dass Waldeck jedoch auch weiterhin Besitz in Leitmar behielt, den aber die von Canstein und von Spiegel zu Lehen trugen.
Auch Leitmar scheint von den Wüstungsvorgängen gegen Ende des Mittelalters nicht verschont geblieben zu sein. 1490 wird der Ort als wüst bezeichnet, es ist jedoch anzunehmen, dass bereits mit Beginn des 16. Jahrhunderts wieder eine Besiedlung erfolgte.